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7 Tage komplett autark mit dem Wohnmobil? So geht’s!

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Wie kann man die Freiheit, die ein Wohnmobil bietet, wirklich nutzen?

Ein normales Standardwohnmobil ist darauf ausgelegt, auf einen Campingplatz oder Wohnmobilstellplatz zu fahren und nur die Reisezeit zu überbrücken. Wenn man längere Zeit ohne Versorgungseinrichtungen auskommen will, dann muss man ein paar wenige, aber grundlegende Dinge nachrüsten.

In diesem Artikel erfährst du unsere Erfahrungen, die wir in den letzten Jahren gesammelt haben.

Frischwasser

Der Wassertank eines Wohnmobils ist im Vergleich zu dem Wasserverbrauch, den man über mehrere Tage hat, relativ klein. Wir haben laut Prospekt 120 l Frischwasser. Am Tag verbrauchen wir zu zweit ca. 50 l Wasser für Duschen, Abspülen und für die Klospülung. Somit kommen wir mit dem 120 l Wassertank ca. 2 bis zu 3,5 Tage weit.

Auf unserer Alpentour haben wir deutlich gemerkt, dass wir längere Zeit unabhängig sein wollen. Für uns haben wir festgelegt, dass alles auf 7 Tage komplette Unabhängigkeit ausgelegt sein muss. Bei 50 l Wasser am Tag brauchen wir also 350 l Wasservorrat.

Wie kann man zusätzliche 250 l Wasser mitnehmen? Und wohin steckt man die?

Gestartet haben wir mit vier 20l-Kanistern, die wir in unserem Anhänger verstaut haben. Es war zuerst ein Kompromiss, um einerseits nicht zu viel Platz im Anhänger zu verschwenden, andererseits doch unsere Reichweite ein deutliches Stück zu erhöhen.

In Spanien haben wir dann einige 6 l Wasserkanister bei einem Discounter gekauft, um doch noch ein bisschen weiter zu kommen. Schließlich haben wir uns dazu durchgerungen, unseren Wasservorrat deutlich aufzustocken und haben 6 weitere 20 l Kanister gekauft und uns nach Spanien liefern lassen. Ein paar kleine 6l-Kanister sind als Backup geblieben.

250 l Wasser wiegen auch 250 kg. Für uns hat sich der Anhänger als Lager sehr gut bewährt, im Wohnmobil müsste man mit der Zuladung deutlich aufpassen.

Zum Nachfüllen haben wir ein sehr ausgeklügeltes System per Zufall herausgefunden.

Abwasser

Unser Wohnmobil hat einen 80 l Abwassertank, was für ca. 1,5 Tage reicht. Auch deutlich zu wenig. Da in dem Abwasser nur eine kleine Menge Spülmittel und Duschgel enthalten ist, ist die Entsorgung “am Straßenrand“ über einem Gulli problemlos möglich. Trotzdem bedeutet das ein ständiges Bewegen des Fahrzeugs. Für eine komplette Unabhängigkeit müsste auch der Abwassertank deutlich größer sein

Klotank

Bei voller Nutzung hält eine Toilettenkassette mit knapp 20 l ca. 3-4 Tage, wenn man sie zu zweit nutzt. Natürlich könnte man diese Zeit noch deutlich verlängern, wenn man ständig draußen auf die Toilette geht. Dann schränkt allerdings die Geruchsbildung die weitere Verwendung deutlich ein.

Was die Klokassette am schnellsten füllt, ist vor allem das Spülwasser. Dazu gibt es zwei einfache Tricks:

Erstens: Wenn man zu zweit ist, einfach direkt nacheinander auf die Toilette gehen. Dann braucht man nur einmal spülen.

Der zweite Trick kommt von unserer Reise nach Thailand. Dort war es für uns erst ungewöhnlich, aber nach einer gewissen Zeit haben wir uns daran gewöhnt: Spülen funktioniert mit einem kleinen Schöpfbehälter, Klopapier wird nicht in das Klo geworfen, sondern in einen separaten Mülleimer. Für ein sauberes Klo braucht man dadurch wesentlich weniger Wasser, was den Verbrauch enorm reduziert.

Der Trend geht zur „Zweitkassette“ 🙂

Um sieben Tage von einer Versorgungseinrichtung unabhängig zu sein, braucht man eine zweite Klokassette. Freundlicherweise wurde uns die Kassette von Thetford zur Verfügung gestellt, um unsere Erfahrungen zu sammeln:

Unsere zweite Klokassette wird in einem separaten, abgedichteten Fach unter dem Anhänger verstaut. Das ist auch sehr sinnvoll, da die Kassette, wenn sie richtig voll ist, leider nicht komplett dicht ist. Es ist schon öfters vorgekommen, gerade bei holprigen Straßen und deutlichen Höhenunterschieden, dass vermutlich das Entlüftungsventil etwas aufgemacht hat und so etwas Flüssigkeit nach außen gelangt ist. Wenn das Staufach ordentlich abgedichtet ist, braucht man es nur mit Sagrotan etwas reinigen und die Welt ist wieder in Ordnung. Nicht sehr schön, aber was tut man nicht alles für seine Freiheit…

Was passiert, wenn man eine volle Klokassette nicht sofort entsorgt, sondern mehrere Tage stehen lässt? Wir waren schon auf alles gefasst…

Aber auch wenn der volle Tank über mehrere Tage im Staufach ist, haben wir bei der Entsorgung keinen Unterschied feststellen können, wie wenn wir in sofort entsorgt hätten. Die Geruchsbildung ist die gleiche, ob nach drei oder sieben Tagen. Wir haben die Klokassette regelmäßig mit etwas Spüli gereinigt. In Spanien haben wir allerdings einen Tipp bekommen, was noch besser funktioniert: Lechia (Bleichmittel): eine ganz kleine Menge davon reinigt die Klokassette richtig gut.

Wenn die Klokassette sehr voll wird, will auch das Druckausgleichsventil regelmäßig gereinigt werden: Einfach unter Wasser halten und etwas durchlaufen lassen, dann passt wieder alles.

Wir haben die zwei Klokassetten jetzt seit mehreren Monaten im Dauereinsatz und sie werden auch noch wesentlich länger halten. Bei der ersten Kassette, die seit Anfang an im Wohnmobil ist (seit ca. 4 Jahren), war allerdings eine gründliche Reinigung dann doch mal fällig.

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Strom

Die Aufbaubatterie will regelmäßig geladen werden. Beim Fahren passiert dies über die Lichtmaschine, allerdings reicht dies nicht aus. Nach ein paar Wochen mit geringer Beanspruchung oder nach ein paar Tagen mit hoher Beanspruchung merkt man, dass die Batterie nicht mehr ihre Leistung bringt und sehr schnell leer wird. Sobald sie dann einmal wieder über normalen Landstrom komplett aufgeladen wird, funktioniert sie wieder tadellos.

Daher kommt man nicht um eine Lösung herum, mit der man die Batterie richtig aufladen kann. Unseren Stromverbrauch decken wir mit einer 600W-Solaranlage, die auf und im Anhänger eingebaut ist. Das Wohnmobil wird dann ganz normal über den CEE Stromanschluss geladen.

Auch bei einem geringen Stromverbrauch (nur Licht, Heizung und Wasserpumpe) ist eine kleine Solaranlage sehr sinnvoll, um die Aufbaubatterie am Leben zu halten.

Seit unser Solarkraftwerk läuft, sind wir von Landstrom komplett unabhängig.

Hier geht’s zur Artikelserie „Der Anhänger mit Steckdose“

Stauraum

Noch lange bevor wir den Anhänger hatten, habe ich eine Topbox auf den Fahrradträger montiert, um leichte und sperrige Sachen darin verstauen zu können. Das waren auf einen Schlag 450 l mehr Stauraum. Selbst mit Anhänger ist die Box ständig im Einsatz, hier haben wir z.B. unsere Rucksäcke verstaut.

Thule Carry All: 450l Stauraum zusätzlich (Link zu Amazon)

Um eine Woche autark zu sein, benötigt man auch einiges an Stauraum. Wenn wir einkaufen gehen, haben wir normalerweise 3 Sixpacks Trinkwasser dabei, Essensvorräte für etwas mehr als eine Woche, Toilettenpapier, Küchentücher und alles, was man so zum Leben braucht. Man sollte also einen großen Einkaufswagen problemlos verstauen können.

Für Ausrüstung, Grill, Verbrauchsmaterialien, getragene Klamotten usw. braucht man ebenso einiges an Stauraum. Auch hier rentiert sich für uns wieder unser Anhänger.

Natürlich sind für jeden die persönlichen Bedürfnisse ganz individuell, dieser Artikel soll nur als Anregung dienen. Wie ist das bei euch? Mit welchen Tools und Tricks habt ihr eure Unabhängigkeit erweitert? Wir freuen uns über Kommentare!

Der Beitrag 7 Tage komplett autark mit dem Wohnmobil? So geht’s! erschien zuerst auf FREIHEITSTAUGLICH!.


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