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Alarmanlagen Test

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Vor unserer Spanienreise haben wir einige Berichte gelesen, dass dort regelmäßig Wohnmobile aufgebrochen werden. Das hat auch uns unsicher gemacht, wodurch uns eine Alarmanlage unbedingt notwendig erschien.

Danke an die Firma AMG Sicherheitstechnik, dass sie uns gleich 2 Alarmanlagen für den Test zur Verfügung gestellt hat:

Die Ausstattungen waren sehr interessant:

  • Tür-/Fensterkontaktsensoren, Reichweite bis zu 150m
  • Lauter und leiser Alarm
  • Bewegungssensor
  • Eine Anlage sogar mit GSM-Modul, so dass bei einem Alarm automatisch eine Benachrichtigung per Anruf uns SMS möglich ist und das Fahrzeug im Internet verfolgt werden kann.

Da wir mit dem Einbau der Solaranlage so viel beschäftigt waren, lagen die Alarmanlagen erstmal im Anhänger. Oft habe ich mir die Frage gestellt: Soll ich sie jetzt endlich einbauen? Dann haben wir uns auf dem aktuellen Platz wo wir standen, umgesehen. Wir hätten die Anlage sowieso nicht eingeschalten.

Auch im Alltäglichen waren wir uns nicht sicher, was die ganzen Funktionen bringen würden.

Einbauort

Die Alarmanlagen verbrauchen Strom. Durch unser Solarkraftwerk steht der auch ausreichend zur Verfügung, auch wenn ein Dauerverbraucher keinen guten Geschmack in der Energiebilanz hinterlässt. Soll die Alarmanlage in das Wohnmobil oder in den Anhänger? Toll wäre es, die Anlage mit dem GSM-Modul im Anhänger zu haben. Wenn der geklaut wird, können wir ihn über das Internet verfolgen. Oder wollen wir lieber unser Wohnmobil verfolgen, wenn es geklaut wird? Die Anlagen sollten am besten irgendwo versteckt eingebaut werden. Allerdings auch wieder gut zugänglich, um Einstellungen vornehmen zu können. Den optimalen Ort habe ich nicht herausgefunden.

Tür-/Fensterkontaktsensoren

Wenn man’s richtig macht, müsste jede Tür, jedes Fenster und jede Klappe abgesichert werden. Da kommt einiges an Sensoren zusammen, wir hätten uns wie in einem Hochsicherheitstrakt gefühlt.

Interessant wäre für uns v.a. der Anhänger gewesen: Wenn wir im Wohnmobil sind, haben wir die Tür vom Anhänger nicht ständig im Blick und ein kleines Signal beim Türöffnen wäre super gewesen.

Rauchmelder

Ganz ehrlich: Wozu kann man den brauchen? Im Wohnmobil ist kein Platz dafür.

Bewegungssensor

Könnte interessant für den Anhänger sein. Allerdings: Wenn der angekuppelt ist (was er zu 99% ist), dann überträgt sich jede Bewegung vom Wohnmobil auch auf den Anhänger. Die Anlage wäre ständig losgegangen.

GSM-Modul

Tolle Idee, nur in der Praxis schwer zu handlen: Für eine Verfolgung über’s Internet braucht man v.a. eines: Einen Internetzugang. Die Verfolgung läuft über die Kennung von GSM-Basisstationen und Zellen-IDs (empfohlen wird opencellid.org). Leider sind dort die meisten Basisstationen in Spanien nicht eingetragen. Tests mit den Daten von unserer Daten-SIM-Karte lieferten keine Ergebnisse. Eine Positionsbestimmung ist so leider nicht möglich. Ebenso ungünstig sind Roamingkosten und SMS-Kosten, die das Guthaben der mitgelieferten Karte aufgebraucht hätten. Insgesamt zu viele Unsicherheitsfaktoren.

Stromversorgung

Gerade die kleine Anlage zur Absicherung der Anhängertüren wäre interessant gewesen. Was dabei allerdings fehlt ist ein Ein-/Aus-Schalter. Durch den eingebauten Akku, der ständig geladen wird, ist die Anlage nie ganz aus, die LED-Anzeige leuchtet auch ständig. Dadurch ergibt sich ein ständiger Stromverbrauch im Wohnmobil, die Anlage ist nicht auf „stromsparen“ ausgelegt.

Manipulationsmöglichkeiten

Die Alarmanlagen sind leicht zu manipulieren. Ausstecken und Akku raus – und schon ist Ruhe eingekehrt. Noch dazu ist im Ernstfall ist z.B. der Anhänger schon längst ausgeräumt, bis man den letzten Standort der Alarmanlage geortet hat.

Fazit

Alarmanlagen haben nichts mit Freiheit zu tun. Eher im Gegenteil: Die Grenze ist schnell erreicht, wo man sich eher wie ein einem Gefängnis fühlt.

Was machst du, wenn du auf einer Bergtour bist und eine Alarmmeldung über das Handy bekommst? Rennst du 3 Stunden zurück zum Auto um nachzuschauen? Auch wenn du weitergehst: Die Tour ist im Eimer, du bist ständig mit deinen Gedanken dabei, was gerade passiert ist.

Der Kauf einer Alarmanlage hat etwas mit Angst zu tun. Mit der Angst um deinen Besitz. Und hier ist das, was du für eine Risikoabsicherung eigentlich überlegen solltest: Was passiert, wenn du einen Teil von deinem Hab und Gut verlierst? Ist es ein emotionaler Schaden? Geht das Leben danach weiter? Oder ist es nur ein finanzieller Schaden über Dinge, die ersetzt werden können?

Und dann kommt noch dazu: Auch trotz Alarmanlage kann dir alles gestohlen werden.

Die Alternative

Für uns wesentlich geeigneter ist ein perfekt abgestimmtes Versicherungspaket:

  • Teilkasko Wohnmobil
  • Teilkasko Anhänger
  • Hausratversicherung

Über die Teilkaskoversicherungen sind alle festen Anbauten mitversichert. Eine Aufstockung der Versicherungssumme ist vergleichsweise günstig. Was also teuer ist und zum Fahrzeug gehört, am Fahrzeug fest verschrauben und für den Fall der Fälle am besten auch mit Fotos dokumentieren. Dann die Versicherung über die höhere Versicherungssumme benachrichtigen.

Für alles andere gibt es den Bestandteil „Außenversicherung“ bei der Hausratversicherung. Je nach Versicherungsunternehmen ist der von sehr dürftig bis richtig gut. Wer da einen Tipp braucht, einfach per Mail bei mir melden.

Falls während einer Bergtour wirklich alles geklaut werden sollte, könnten wir wirklich alle Dinge ersetzen. Damit stellt sich dann nur noch die Frage, wo man eine Dusche bekommt 🙂

Der Beitrag Alarmanlagen Test erschien zuerst auf FREIHEITSTAUGLICH!.


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